Hauptstufe (Klasse 5-9)

Das Stufenprofil der Hauptstufe

Klasse 5 - 9.

Zur Hauptstufe der Karl-Georg-Haldenwang-Schule gehören die Klassen 5-9.

Neben ihrer Eigenständigkeit, die maßgeblich durch den Übergang der Schüler vom Kindes- ins Jugendalter bestimmt ist, ist sie das Bindeglied zwischen der Grund- und der Berufsschulstufe.

Die schulischen und erzieherischen Grundlagen der Grundstufe werden aufgegriffen, erweitert, gefestigt und die angestrebten Kompetenzen der Berufsschulstufe angebahnt.

Die Bildungsbereiche

Die inhaltliche Schwerpunktsetzung innerhalb der einzelnen Bildungsbereiche erfolgt entsprechend des Bildungsplans "Schule für Geistigbehinderte" Baden-Württemberg und wird in den "Bausteinen der Hauptstufe" zusammengefasst. Sie ist bestimmt durch Themenfelder, die den „Lebensabschnitt als Jugendlicheraufgreifen:

  • Pubertät
  • Beginnende Selbstreflexion = Auseinandersetzung mit sich selbst
  • Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung
  • Abgrenzung/Identität = eigene Persönlichkeit entwickeln
  • Eigenverantwortung
  • Selbstständigkeit
  • Mobilität, neue Medien

Sprache - Deutsch

Differenzierte Aneignungsmöglichkeiten und Inhalte mit der Orientierung an vereinbarten Materialien und Unterrichtsmethoden. Kommunikationsformen werden aufgegriffen, erweitert und angebahnt. Alternative und ersetzende Kommunikationsformen werden mit den Schüler*innen entwickelt.

Mathematik

Differenzierte Aneignungsmöglichkeiten und Inhalte mit der Orientierung an vereinbarten Materialien und Unterrichtsmethoden. Das Café Olé und der Brezel & Getränke-Verkauf bieten den Schüler*innen handlungs- und lebensweltorientierte Lernfelder.

Erweiterung der sozialen Kompetenz

Durch den Aufbau und die Gestaltung der Beziehungen zu Mitschüler*innen und erwachsenen Bezugspersonen werden soziale Kompetenzen entwickelt und unterstützt. Lernfelder sind weiterhin die Persönlichkeitsentwicklung, die Konfliktthematisierung und Konfliktlösung, sowie Verantwortung für das eigene Handeln zu entwickeln. Mit dem Klassenrat und der SMV-Arbeit, werden weitere Unterrichtsbereiche gestaltet, in denen sich die Schüler*innen mit den Themen auseinandersetzen.

Selbsterfahrung/Selbstversorgung

Aufbau und Weiterentwicklung von Selbstorganisation/Selbstständigkeit und die Bewältigung alltäglicher Aufgaben

Mobilitäts- und Verkehrserziehung

Bewegen im Straßenverkehr, Lerngänge, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Selbstfahrer*innen

Basale Förderung

Aktivierung und Anregung der Wahrnehmungsbereiche sowie Förderung von Körper- und Bewegungserfahrungen

Pubertät

Begleitung bei emotionalen und körperlichen Veränderungen, Vermittlung von sexualpädagogischen Inhalten (in Zusammenarbeit mit profamilia)

Beginnende Selbstreflexion

Thematisieren von Fragen und Perspektiven für den weiteren Lebensweg, die sich in dem Lebensalter entwickeln, Begleitung und Unterstützung bei der Selbst- und Fremdwahrnehmung

Mensch in der Gesellschaft: Öffentlichkeit

Unterricht in öffentlichen Einrichtungen (Schwimmbad, Lerngänge in Museen, Ausstellungen…)

Unterrichtsorganisation der Hauptstufe an der Stammschule

Aus den Themenfeldern der Hauptstufe, den Bildungsbereichen/Bausteinen und den pädagogischen Leitideen der Schule ergeben sich Strukturen für den Unterricht an der Stammschule, mit denen wir die Inhalte, Voraussetzungen und Bedürfnisse der Schüler*innen aufgreifen.

Klassenunterricht

In der Hauptstufe bleibt die Klassenstruktur mit konstanten Bezugspersonen bestehen. Die Unterrichtsorganisation berücksichtigt in den Klassen einen gemeinsam Beginn an den Schultagen, um den Schüler*innen konstante soziale Bezüge zu ermöglichen, diese zu gestalten und zu festigen.

Der Themenunterricht wird überwiegend klassenintern organisiert, Kooperationen mit anderen Klassen sind jederzeit möglich.

Klassenübergreifender Unterricht

Mathematik und Deutsch geschieht in klassenübergreifenden Lerngruppen. Die Schüler*innen entwickeln in diesen Strukturen eine Flexibilität und Selbstständigkeit, um sich an wechselnden Lehrer*innen und Räumen orientieren zu können. Unterschiedliche Differenzierungsniveaus, individualisierte Materialien und Methoden, um die Schüler*innen in ihrem Lernprozess zu unterstützen, werden berücksichtigt.

Unterricht in der Gesamtstufe

Der Sport- und Schwimmunterricht findet mit allen Schüler*innen gleichzeitig statt. Abhängig von den persönlichen Voraussetzungen werden Differenzierungsgruppen angeboten.

AWF-Tag (Arbeit-Wohnen-Freizeit)

Der AWF-Tag ermöglicht wöchentlich dienstags Arbeitsfelder, in denen die Schüler*innen während eines Schuljahres Arbeitsstrukturen kennen lernen, sich in unterschiedlichen Bereichen einbringen und ihr Arbeitsverhalten weiterentwickeln können. Der AWF-Tag ist in die Bereiche Kochen, Schülerbücherei und Café Olé gegliedert. Am Vormittag werden die Schülerbücherei und das Café Olé für den Mitmach-Nachmittag vorbereitet. Eine Klasse kocht für eine weitere Hauptstufen-Klasse und bietet ein Mittagessen an.

Am Nachmittag findet der Mitmach-Nachmittag statt, an dem die Klasse 5 der Grundstufe ein zusätzliches Bewegungsangebot anbietet. Alle Klassen der Stammschule, der Schulkindergarten und Gäste, die regelmäßig ins Café Olé eingeladen werden, können die Angebote nutzen.

Mit dem AWF-Tag werden Lernstrukturen gestaltet, welche die Schüler*innen in ihrer Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Kooperationsfähigkeit unterstützen und Kompetenzen für die Arbeitsstrukturen der Berufsschulstufe und deren Praxistag anbahnen.

Einmal im Monat findet am AWF-Tag ein Lerngang statt. Die Lerngänge haben Inhalte zum Thema, welche die Unterrichtsthemen, jahreszeitliche Themen oder einmalige Aktionen aufgreifen. Ein wesentlicher Aspekt der Lerngänge ist, sich angemessen in der Öffentlichkeit zu bewegen, öffentliche Einrichtungen kennen zu lernen und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

Projektwochen

Im Schuljahr werden zwei bis drei Projektwochen durchgeführt, in denen sich die Schüler*innen mit einem Thema intensiv befassen. Meist jahreszeitlich bestimmt und in veränderten Lernstrukturen werden die Themen mit unterschiedlichen Aneignungsmöglichkeiten bearbeitet.

Zusammenarbeit mit den Kooperationsklassen
  • Gegenseitiger Besuch im Schuljahr
  • Mitgestaltung und Teilnahme an Schulfesten an der KGHS
  • Übergang zur BVE

 

Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
  • Regelmäßige Entwicklungsgespräche auf der Grundlage kontinuierlicher individueller Förderplanung.
  • Hilfeplangespräche und Runde Tische anlassbezogen.

Stufenorganisation Hauptstufe